Eine unfassbare Fußball-Begegnung in der 2. Runde des Niederrheinpokals spielte sich zwischen Bezirksligist SW Alstaden und dem Regionalligist Wuppertaler SV ab. Am Ende setzte sich der Bezirksligist tatsächlich mit 4:3 nach Verlängerung durch.
Hauptverantwortlich für den großen Tag des Klubs aus Oberhausen war ein Mann: Spielertrainer Raphael Steinmetz. Nach der Partie fehlten ihm erst einmal die Worte: „Ich bin sprachlos. Ich habe den Männern schon in den Pausen immer gesagt, wir haben Riesiges geschafft. Es ist unglaublich. Mir fehlen wirklich die Worte. Was hier los war, das gibt es nie mehr. Ich bin stolz auf die Mannschaft, auf den Verein, für das, was wir auf die Beine gestellt haben.“
Es ist dem Ex-Wuppertal und RWO-Spieler hoch anzurechnen, dass er nach der Partie ausschließlich Worte über die Mannschaft und den Klub verlor. Denn der 29-Jährige sorgte fast im Alleingang für die Pokalsensation. Drei Tore erzielte er, am vierten war er maßgeblich beteiligt.
Anschließend lobt der Stürmer sich immerhin auch etwas selbst und freut sich über den Support von RWO-Fans: „Ich habe nicht viel gegen den Ball gemacht, das ist nicht meins. Ich weiß, wenn ich den Ball habe, bin ich gefährlich. Und ja, so war es gegen Wuppertal. Es waren viele Oberhausener hier. Ich glaube, hätten sie nicht gleichzeitig gespielt, hätte es noch mehr gebrannt. Es ist einfach das Größte, was je im Verein passiert ist.“
Seit fast fünf Jahren ist Steinmetz nun bei Schwarz-Weiss Alstaden tätig. Über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte freute er sich anschließend besonders: „Bevor ich die Mannschaft übernommen habe, vor fünf Jahren, standen wir am Abgrund. Wir standen auf einem Abstiegsplatz in der Kreisliga A. Wir hatten noch nie Niederrheinpokal gespielt. Vor zwei Jahren sind wir knapp gescheitert. Jetzt haben wir die erste Runde gemeistert und hatten uns so ein großes Los gewünscht. Und was meine Mannschaft daraus gemacht hat, ist unfassbar. Unbeschreiblich.“
Einen Wunschgegner für das nun folgende Achtelfinale hatte Steinmetz kurz nach der Partie noch nicht. Aus einem einfachen Grund: „Wir haben nie daran geglaubt weiterzukommen. Das muss man ehrlich sagen. Klar war es vom Spiel her so, dass der Ballbesitz gefühlt bei 10:90 Prozent lag. Wir standen tief und das Torschussverhältnis lag bei fünf zu 45 Torschüssen. Aber wir haben einfach alles reingehauen und die kleinen Fehler ausgenutzt.“
Ein sichtlich emotionaler und überwältigter Steinmetz wird sich an dieses Spiel wohl sein Leben lang erinnern. Nach einer Nacht, in der er „am Platz schlafen möchte“ folgt dann aber auch schon die Vorbereitung auf das nächste Spiel in der Bezirksliga. TuB Bocholt ist zu Gast beim Fünften der Bezirksliga (Freitag, 29. September, 19:30 Uhr).